Sonntag, August 13, 2006

Zweiter Akt

Abends denke ich so bei mir, es läuft nichts im Fernsehen und der Urlaub ist auch rum, also schwing dich doch noch mal an die Tische, vor allem, weil es heute morgen doch so gut lief. Aber das wäre ja nicht ich, wenn es einfach weiter gut laufen würde. Und so passt es also wieder voll. Gute Made Hands werden wie gewohnt am River geschlagen und die Draws treffen nicht ein.
Somit habe ich mein Wechsellimit erreicht und kann also wieder bei den Schwachköpfen in $0.10/$0.20 anklopfen. Jup, Pokern ist schon eine tolle Sache. Jede Menge Spass und obendrein noch so lukrativ.

Ich spiele seit über einem Jahr Poker und wo stehe ich?
Genau dort, wo jeder halbwegs mit Tagesfreizeit gesegnete Schüler nach zwei Wochen auch steht. Ich habe jede Menge Bücher gelesen, mich mit der Theorie auseinander gesetzt und Coachings gelauscht. Und all das hat dazu geführt, das ich nach über einem Jahr nichts vorzuweisen habe. Rein gar nichts, außer jeder Menge verschwendeter Zeit. Die Stats sind noch immer nicht im optimalen Bereich. Der WtSD ist immer noch zu hoch. Und ich habe einfach keine Ahnung, was ich wohl falsch mache. Also bin ich entweder der Pechvogel schlechthin oder einfach zu blöde dazu. So wie mein Leben läuft, und wie meine Umgebung mich einschätzt, ist es wohl die Pechvogelvariante. Denn Glück ist in meinem Leben echte Mangelware. Es ist mehr so ein echtes Arbeitsleben, in dem einem nichts geschenkt wird, sondern alles schwer erkämpft werden muss. In dem einem genommen wird, was man am meisten mag und verwehrt wird, was man am meisten möchte. In dem man nicht richtig lebt, sonder einfach nur durchhält. Noch einen weiteren Tag, in der Hoffnung, das einen das Glück doch noch bemerkt.

Da ich mich ohnehin auf dem absteigenden Ast befinde, kann es vermutlich nichts schaden, wenn ich noch mal schnell einen Abstecher auf $0.50/$1.00 mache. Wenn es gut geht, kann ich auf meinem Limit bleiben, wenn nicht, dann vegetiere ich ohnehin für weitere zwei Monate in dem Schwachkopflimit rum. Sch**ß auf BR-Management und alle guten Vorsätze.
Und so werfe ich $20 in den Topf und schaue mal, was so geboten wird. Schließlich lebt Pokern ja von so armen Irren, die auf ihr Glück hoffen.

Und tatsächlich. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich gewinne etwas. Genug für einen weiteren Versuch auf meinem Stammlimit. Puh, Glück im Unglück nennt sich so was wohl.

Zwischenstand:
Limit $0.25/$0.50 = -59BB nach 1589 Händen

2 Comments:

At 09:37, Blogger Unknown said...

Ich sags immer und immer wieder: Lass dieses niedrige Limit sein! Alles was du gelesen hast kannste da ja eigentlich knicken, denn die Leute spielen da einfach frei schnauze!

 
At 02:07, Blogger Bazuka_G said...

Jetzt sei mal net so pessimistisch. In meinem Leben läuft auch net alles Glatt (frag Feroc) Ganz im Gegenteil, will net so ins Detail gehen, aber kurz: Frau -> weg
Job -> weg
Aber das Pokern is mir geblieben. Wahrscheinlich bin ich einer dieser "schwachköpfen" da ich mir nicht nicht immer die Odds ausrechne, sondern häufg nach Gefühl spiele, und für mich sind 10/20ct sogar die "hohen" Limits, trotzdem machts Spaß und das zählt doch. Und wenn ich ein paar Euro/Dollar am Tag gut mach bin ich sogar noch zufrieden.

Schau dir mal ein paar Folgen High stakes an, da gehts auch auf und ab und da sinds zig Tausene $.

Also Kopf hoch, das Glück kommt schon wieder.

Ich möchte mehr von dir lesen.

PS: Schreib dich selbst ein Pokerbuch für Anfänger. Wäre sicher nicht verkehrt. :)

 

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