Sonntag, Juli 16, 2006

Der Knoten platzt nicht

"Selbst die besten Pläne gehen manchmal schief"
W. KOJOTE

Ok, ich bin ein Blödmann. Es will mir einfach nicht gelingen, das Verlieren zu akzeptieren. Ich habe einiges zu diesem Thema gelesen. Und das meiste davon sogar verstanden. Aber trotzdem könnte ich völlig ausrasten, wenn mir eine Serie von guten Händen verloren geht. Ich kann einfach nicht darüber hinwegsehen und fühle mich tatsächlich persönlich angegriffen. Als würde mir jemand einen üblen Streich spielen. Ich denke das Problem liegt tiefer. Ich habs ja bereits gestern geschrieben. Ich bin wohl der geborene Verlierer. Irgendwie scheint das zu meinem Leben zu passen. Von allen Seiten kommen negative Strömungen und ich erliege ihnen zu oft. Jeder denkt, mich für Dinge verantwortlich machen zu müssen, die ich nicht beeinflussen kann. Meine Entscheidungen werden in Frage gestellt und ich soll Rechtfertigungen an Leute abgeben, die mir gestohlen bleiben können. Ich spüre ungeheueren Druck von außen. Dabei möchte ich doch nur in Ruhe gelassen werden. Aber genau das scheint vielen ein Dorn im Auge zu sein. Als würde es eine Schwäche bedeuten, wird meine Einstellung angegriffen. Und als wäre nicht schon alles schlimm genug, fällt sogar während ich dies hier schreibe, einfach mal so der Strom aus.
Jup, ich habe wohl eine richtig üble Pechsträhne am Wickel. Und dann mache ich mich hier auch noch lächerlich, in dem ich einen Blog schreibe, der ohnehin kein Aas interessiert.
Was das alles mit Pokern zu tun hat?? Alles, denke ich. Mein Leben bringt mir im Moment nicht die gewünschten Erfolge, sondern jede Menge Tiefschläge. Und das setzt sich beim Pokern fort. Ich habe den klaren Blick verloren und nehme so auch nur noch das Negative wahr. Es gibt einfach zu viel zu tun und ich fühle mich zu schwach, um alles zu bewältigen. Das hier ist ein ziemlich persönlicher Eintrag, aber ich hoffe ich verschrecke damit keine Leser. Und wer weiß, vielleicht macht das für einige klar, warum ich im Moment so übellaunig bin und das Pokern so verfluche. Es ist nur ein Teil, eines Puzzles, das mein Leben darstellt. Aber wenn ein Aspekt nicht im Gleichgewicht ist, dann geraten auch die anderen Teile aus der Balance. Und zur Zeit habe ich eine ziemliche Schieflage erreicht.
Ich denke, wenn ich die in meinem Leben anstehenden Probleme meistere und mir nicht zu schnell neue Aufgaben stelle, sondern mal Pause mache und richtig ausspanne, dann kommt auch alles wieder ins Lot. Nur hat das Leben eben manchmal zu viele Ämter für mich parat und so nimmt das ganze dann einfach zu viel Fahrt auf und ich finde keinen Zeitpunkt um auf die Bremse zu treten.