Mittwoch, September 23, 2009

Varianz, Oh Du meine ständige Begleiterin

Man macht sich ja so seine Gedanken, wenn es nicht läuft. Beginnt mehr als sonst zu analysieren, zu zweifeln, zu hadern, zu betteln und zu flehen.
Zumindest geht es mir so. Und so habe ich mir also mal meine PT3 Daten geschnappt und mich auf die Suche nach dem unersättlichen Wurm gemacht, der sich meine Bankroll einverleibt. Begonnen habe ich meine SSSler Karriere auf NL 10. Dort habe ich mir zwar nicht lange aufgehalten, da mir die Beträge nichts bedeutet haben, aber dennoch möchte ich es hier nicht unerwähnt lassen:



Wie man gut erkennen kann, war der Start etwas holprig, aber ich fühlte mich mit der Strategie recht wohl und wollte ohnehin nicht lange auf diesem Limit rumhampeln. Ich machte mir nicht viele Gedanken darüber, dass Villain häufig called und aussuckt, so was sollte auf diesem Niveau wirklich nicht stören und es ist uns ja recht, wenn schlechtere Hände uns callen. Festzuhalten bleibt, dass ich mir diese Grafik damals nicht angeschaut habe. Ich war noch nicht sicher, ob ich alle Entscheidungen richtig fällte und zweifelte deshalb häufig genug, daran eine gute Wahl getroffen zu haben. Wir halten fest: Ich verließ das Limit mit $4.45 im Plus, nicht ahnend, daß mich die Varianz um ca. $20 Dollar oder respektive 10 Stacks betrogen hatte.

Ich besuchte also die ersten Coachings, lass mir den zu erreichenden Content durch und wollte dringend einen höheren Status auf PS.de erreichen, um mich noch weiter zu bilden.
Auf NL 25 fühlte ich mich auch noch nicht richtig wohl, wir spielten hier nur um Cent und die FTP kamen auch nicht zügig genug auf das Konto. Ich mühte mich durch die Wochen, langsam mehr verstehend, aber noch immer Blind für die Wirklichkeit.:



Wir halten fest: Ich verließ das Limit mit $ 8,31 im Plus, nicht ahndend, dass die Varianz weitere $ 100 oder respektive 20 Stacks für sich behalten hatte.

Zum Jahresende 2008 beschloss ich einfach auf NL 50 weiter zu machen. Ich hatte bisher knapp zwei Monate SSS auf dem Buckel und fühlte mich einfach bereit. Hier war die IronMan Challenge zeitlich leichter für mich zu erspielen und die Pötte nahmen langsam eine Größe an, die mir gefiel.
Ich grindete also Konsequent den Januar hindurch und alles schien gut zu laufen. Der neue Content wollte nicht ganz so leicht in den Kopf, wie ich gehofft hatte und die Coachings waren auch nicht so aufschlussreich wie erhofft. Im Februar nahmen die SetUps zu und ich musste die ersten größeren Swings hinnehmen. Die guten Karten blieben zunehmend aus und der Wille mit der Brechstange das Limit zu knacken nahm zu. Im März platze mir der Kragen und ich nahm nach einer weiteren jämmerlichen Session richtig Dollar in die Hand und schwang mich mit ein paar Bigstacks an die Tische. Bevor ich meine komplette Bankroll verballern konnte, kam ich wieder zur Besinnung und ließ Pokern, Pokern sein. Dieses Tiltproblem hatte mir ja schon einmal einen harten Schlag und eine lange Pause verpasst. So genoss ich das Frühjahr und vergaß darüber das Pokern völlig:



Die Varianz hatte es diesmal sogar noch gut mit mir gemeint, und so hatte ich nur $ 110 Dollar / 11 Stacks verloren.

Pünktlich zum ersten Juni traute ich mich wieder an die Tische, ich hatte noch ein wenig Halbjahresbonus zu erwarten, dafür musste allerdings jetzt ein Status her. Der Zugang zum PS.de Content beschränkte sich vorerst auf Bronze-Artikel und die Coachings waren für meinen Wissensstand zu weak. Wie auch immer, es lief nicht so gut, wie erhofft. Der Juni endete im Minus, der Juli brachte auch keine Besserung, die Swings nahmen zu, die Setups/Suckouts hatten daran einen großen Anteil.
Für den August nahm ich mir vor, mein Spiel deutlich zu verbessern, nur leider klappte das irgendwie nicht so richtig. Ich kaufte mir den PT3, bastelte mir ein eigenes HUD und begann zu spielen. Es lief zwar gut, aber fühlte sich nicht gut an. Ich begriff allerdings zumindest endlich ein paar tiefergehende Konzepte und konnte somit mein Spiel ein wenig verbessern. Zum Beginn des Septembers war ich also voller Hoffnung und Vorfreude, denn jetzt würde sich mein Skill endlich zeigen.
Natürlich hatte ich die Rechnung ohne die Varianz gemacht, die mir gleich in der ersten Woche 20 Stacks kostete. In der Zwischenzeit hatte ich ein Pokerpsychologiebuch gelesen und war der Meinung mein Tiltproblem besiegt zu haben. Sagen wir mal so, es wurde bei Leibe nicht so schlimm, wie ich es von früher gekannt hatte. Aber vollkommen unbeeindruckt hat mich dieser Monat bisher nicht gelassen. Zwar hat sich die Situation auf NL 50 stabilisiert und ich hatte sogar einen kleinen Upswing, aber...



...da ich ja größere Ziele habe und mir das BreakEven gehampel auf NL 50 auch zunehmend auf den Geist ging, habe ich natürlich NL 100 geshootet:



$ 296 down. So viele SetUps habe ich bisher noch nicht erlebt. Jeder Steal des Gegers wird zur starken Hand, die man besser nicht called. Der Reraise auf meine Conti am Flop entpuppt sich als Set oder Overpair und zum guten Schluss bringen Turn und River noch so viele schlechtere Hände wieder nach vorne, dass man verzweifeln könnte.

Fazit dieses epischen Posts?
Ich bin mir bei vielen Entscheidungen deutlich sicherer als noch vor ein paar Wochen. Ich bin mir sicher, dass ich NL 100 noch packen werde. Mir ist vollkommen unklar, wie ich mein Glück beeinflussen kann. Ich muss noch besser spielen, damit ich eine Chance habe.

1 Comments:

At 13:33, Blogger Unknown said...

Manche hören nie auf zu Pokern... ;)

GL... Vegas in 3 Jahren!

 

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