Sonntag, April 23, 2006

Benny

Heute musste ich, meinen treusten Freund und längsten Begleiter unter den Tieren, zu Grabe tragen. Für mehr als 15 Jahre hat dieser liebenswerte Kerl mir zur Seite gestanden. Im zarten Alter von vermutlich 10 Wochen, stolperte dieses kleine Knäuel in mein Leben. Im Wurf zu Fünft ausgesetzt und ihrem Schicksal im Wald überlassen, traf der Zufall eine gute Wahl und sorgte dafür, das ein Bekannter eben diese Fünf rechtzeitig fand. Vom Werdegang seiner Geschwister ist mir leider nichts bekannt. Aber dieser Eine, suchte sich mich förmlich aus. Noch mit Schlappohren und einem viel zu unsicheren Gang, wich er mir nach unserer ersten Begegnung nicht mehr von der Seite, so daß ich seine „vorübergehende“ Familie bat uns den Kleinen zu überlassen. Tja, das war er nun, mein erster Hund. Er war ein Mix. Schäferhund Rotweiler, wie wir vermuten. Da der Rest des Wurfs schwarz war. (Und wie sich später herausstellte, wuchs sein Brustkorb mächtig an und seine Kehle war so vermuskelt, das er uns seine ersten Lederhalsbänder und die welpengerechten Rollenzugleinen zerriss, noch bevor er ein Jahr alt war). Ja und seit damals, haben wir viel erlebt. Er hat Dänemark und Deutschland mit uns bereist. Aufgeschlossen allen anderen Gegenüber, hat er nie jemanden verletzt und auch sonst waren wir von seinem Wesen sehr positiv angetan. Er war immer für ein Spiel zu haben, konnte sich aber genau so gut allein unterhalten. Ja, er hat viel Freude in mein Leben getragen. Wir haben zusammen gelitten und gelacht. Und heute ist er nun von uns gegangen. Wie so oft, in diesen Fällen, musste der Gang zum Tierarzt sein Leiden verkürzen. Diese Entscheidung fiel zwar nicht leicht, aber zum Glück kann man sie bewusst treffen und das taten wir auch. Es ist sehr verstörend, einerseits einen so guten Freund zu verlieren, aber auch beruhigend zu spüren, das Richtige getan zu haben. Er ist bereits in meinem Garten begraben und ich werde dort einen Schmetterlingsflieder pflanzen und wenn Spätabends die Schmetterlinge im vergehenden Sonnenlicht über ihm spielen, dann weiß ich, das ihm das gefallen hätte und wenn ich dann diesen Anblick sehe, werde ich wohl noch so manch schmerzvolle Träne über diesen Verlust verlieren. Benny, mein Freund, wir haben Dir versprochen, das Du nicht lange zu leiden hast. Wir werden dich sehr vermissen.